Aulas
Anfänge der Schneckenzucht in Aulas
Nach 30 Jahren in der Textilindustrie stand Dominique Vacquier kurz vor der Kündigung. Sie suchte eine neue Perspektive in ihrem Geburtsort Aulas und baute auf dem Gartengrundstück ihrer Großmutter einen Schneckenpark auf. Wie man Schnecken züchtet und verarbeitet lernte sie bei einem mehrwöchigen Schneckenkurs. Anders als in vielen Schneckenzuchten achtet sie auf Nachhaltigkeit: Ihre Schnecken bekommen kein Tiermehl, sondern Gemüse und Obst je nach Saison und Getreide. Sie verkauft zweimal pro Woche auf dem Markt und gehört zu einem Netz von kleinen Landwirten, die gemeinsam einen Bauernladen führen. Sie wechseln sich im Verkauf ab, teilen sich Strom- und Mietkosten und: ihr Kundenstamm wächst.
Die Schnecke als Lebensmittel
Bereits im Mittelalter wurden Schnecken in den Klöstern als ein gemeinsames Gericht während der Fastenzeit verzehrt. auch um Versorgungsengpässe zu lindern. Heutzutage gelten Schnecken als Delikatesse und als französische Spezialität. Dementsprechend sind die Franzosen – noch vor den Spaniern und Italienern – mit 40.000 Tonnen pro Jahr auch die häufigsten Schneckenkonsumenten.
Der Ablauf der Schneckenzucht
Gezüchtet werden die Schnecken in einem eigens angelegten Park, der sie zum einen vor natürlichen
Feinden schützt und zum anderen am Verlassen der Anlage hindert. Auf eine sorgsame Behandlung gibt
Dominique Vacquier besonders Acht: Neben ihrem Leben unter freiem Himmel werden sie abhängig von den
Jahreszeiten mit Obst und Gemüse sowie Getreide gefüttert. Wiesenpflanzen, Klee und Rettich in der
Zuchtanlage, die nur wenige Minuten pro Tag bewässert wird, bieten ihnen weitere Möglichkeiten, sich
zu ernähren oder sich zu verstecken.
Im Alter von 5 Monaten sind die Schnecken dann gereift und ihr bis dahin schönes Leben findet ein jähes
Ende. Im Zeitraum von Ende September bis Anfang Oktober werden sie gesammelt, um gekocht und dann
weiterverarbeitet zu werden. Vorher müssen sie sich allerdings einer Art Fastenzeit unterziehen, damit
alle Schadstoffe ausgesondert werden. Dazu kommt eine intensive Reinigung und Bleichung, bis sie in
verschiedenen Formen von Dominique Vacquier auf dem Wochenmarkt zum Verkauf angeboten werden.