Durantis bei St. Germain de Calberte

Der Biohof Durantis

Seit Angela Jacobs und Bernd Ackermann 1999 aus Deutschland in die Cevennen zogen, haben sie es sich zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, einen über 40 Jahre lang verwilderten Hof wieder aufzubauen und bewirtschaften inzwischen wieder etwa 10 ha Fläche. Neben dem Anbau von Kastanien und Obst sowie Gemüse haben die beiden auch Häuser und Zelte für Urlauber errichtet. Der traditionelle Kastanienhof und heutige Biohof Durantis, der sich insgesamt über 33 ha Land erstreckt, liegt im Kanton St. Germain de Calberte in isolierter Lage, in einer Höhe von 580 Metern an einem sonnigen Südhang der Cevennen. Dieser Teil der Cevennen erhält eine besondere optische Prägung durch seine Jahrhunderte alten Terrassen und Häuser aus dem regional typischen Schiefer.

Die Edelkastanie – der landwirtschaftlicher Hauptfaktor

Ungefähr die Hälfte der rekultivierten Fläche ist mit freigemachten und größtenteils stark zurückgeschnittenen Edelkastanien bestellt. Deren traditionelle Sorten werden weiterveredelt und in ihrer gewachsenen Form als Gärten bewirtschaftet. Heute ernten sie pro Jahr 7,5 Tonnen Kastanien, die sie zum Teil trocknen und selbst u. a. zu Mehl verarbeiten, größtenteils aber frisch verkaufen. Von Mitte September bis Ende Oktober werden eben diese Esskastanien gelesen und mit anderen Produkten zusammen vermarktet. Im Winter werden dank des mediterranen Klimas in den Kastaniengärten gearbeitet, indem der Baumbestand verjüngt und gepflegt wird.

Biologische Kreisläufe als landwirtschaftliches Grundprinzip

Um ökologisch besonders verträglich und verlustfrei vorzugehen, spielt auf dem Hof das Wirtschaften in Kreisläufen eine herausragende Rolle. Angefangen damit, dass die Häuser ausschließlich mit eigenem Holz geheizt werden, sparen sie darüber hinaus Trinkwasser durch den Einsatz von Komposttoiletten. Deren Kompost wird wiederum zur Düngung der Obstbäume benutzt, während sie versuchen, sich mit ihren landwirtschaftlichen Erträgen überwiegend selbst zu versorgen. Bei der Rekultivierung und Landschaftspflege helfen 35 Schafe, zehn Ziegen und zwei Esel, die dafür auch eine umfassend artgerechte Haltung genießen. Außerdem fällt bei der Verjüngung und Pflege des Baumbestandes das Brennholz für die zahlreichen Holzöfen ab und zusätzlich werden die Weidebedingungen für die eigenen Schafe und Ziegen verbessert.