Neu Lübbenau (Sylvia Zeidler)

Neu Lübbenau

Im nordöstlichen Unterspreewald liegt Neu Lübbenau und die Scheunenherberge von Sylvia Zeidler. Mit dem Ort und seiner Verkehrsanbindung wird eine direkte Verbindung zwischen Spreewald und Berlin geschaffen. Bereits 1719 hatte Friedrich Wilhelm I. Bauernansiedlungen auf dem Territorium von Neu Lübbenau schaffen wollen. Mit der Siedlung wurde das Ziel verfolgt Gemüse auf preußischen Boden, insbesondere Gurke, anzubauen. Da Gurken als Importprodukt sehr teuer waren. 1750 wurde die Gründung Neu Lübbenaus amtlich.
Der Grund und Boden von Sylvia Zeidler, die hier eine beliebte Scheunenherberge betreibt in der naturnah auf Heuböden übernachtet werden kann, ist seit jeher in das landwirtschaftliche Gefüge des Ortes integriert.

Kein Schweinestall

Sylvia Zeidler zeigt wie Schweinehaltung richtig geht. Damit ist sie Vorbild für einen großen Schweinefleischproduzenten wie Deutschland. Bei ihr gibt es keine Sauen die sich an Metallgittern verbeißen oder ihr Leben auf harten Betonböden fristen. Die Bio-Freilandschweine aus Neu Lübbenau werden entsprechend ihren natürlichen Verhaltensweisen gehalten. Die Schweine können gemäß ihrer sozialen Bedürfnisse Gruppen bilden und Strukturen aufbauen. Ferkel behalten den wichtigen Kontakt zur Mutter. Schweine verbringen täglich sieben bis acht Stunden mit Futtersuche. Dafür erhalten sie hier den nötigen Freiraum. Die Muttersauenhaltung in Hütten gesteht jeder Sau einen für sie essentiellen eigenen Bereich für den Nestbau und zum Ferkeln zu. Die Ferkel geraten dadurch nicht unter Stress, was sich später in der Qualität des Fleisches widerspiegelt.

Nachbar Kolkrabe

Unmittelbar neben den Muttersauen haben auch Kolkraben auf dem Hof von Sylvia Zeidler ein Heim gefunden. Hier prallen jedoch Naturschutz und Landwirtschaft gegeneinander, denn der größte aller Rabenvögel frisst das Futter der Sauen oder stibitzt hin und wieder ein neugeborenes Ferkel. Der bis zu 65 cm große Vogel war lange Zeit Gegenstand von Mythen und Sagen. Über Jahrhunderte wurde der große Vogel gnadenlos bejagt, so dass sein Bestand bis 1940 einen Tiefpunkt erreichte. Ab 1960 ist eine erneute Bestandszunahme zu verzeichnen. Zeidlers Ferkel werden mit der Idee der Hüttenhaltung von der Bedrohung des Kolkrabens beschützt. Ein weitestgehend unbedrohliches Nebeneinander kann dadurch gestaltet werden.