Filme

Über die Filme

 

»Kulturlandschaften Europas« ist eine Entdeckungsreise, die sich auf die historischen Spuren der europäischen Landwirtschaft begibt, so wie wir sie heute kennen. Die Reihe besucht Menschen und Regionen, in denen die Landwirtschaft seit Jahrhunderten zuhause ist und wo sie nach wie vor zum Leben gehört. Dabei folgen die Filme vor allem den gegenwärtigen Fragen nach der Zukunft der Agrarwirtschaft und seinen Menschen im 21. Jahrhundert.

Die Cevennen

Im südlichen Ausläufer des Zentralmassivs, anderthalb Autostunden vom Trubel der Mittelmeerküste entfernt, befinden sich die Cevennen. Ein Mittelgebirge, das durch seine kargen Hochplateaus und grünen Täler unverwechselbar ist. Seit etwa siebentausend Jahren prägt der Mensch diese Gegend. Seit dem Mittelalter hat er die steilen Hänge über Generationen hinweg in landwirtschaftliche Terrassen verwandelt: Esskastanien und Seidenraupen waren die wesentlichen Produkte der Cevennen. Ende des 19. Jahrhunderts verschwanden beide. Seide wurde von Nylon verdrängt, die Kastanienbestände von Pilzkrankheiten zerstört. Es kam zu einer mächtigen Abwanderungswelle, die ganze Höfe und Dörfer verwaisen ließ, sodass in den letzten 100 Jahren die Bevölkerung aufgrund der Abwanderung und fehlenden jungen Leuten um zwei Drittel abnahm. Es blieb ein verlassener Landstrich zurück, der ohne den Menschen zunehmend verwilderte.

Um diese Entwicklung aufzuhalten, gründeten die verbliebenen Cevennolen 1970 den Nationalpark der Cevennen. Sie stellten die Gegend unter besonderen Schutz und machten sie damit interessant für Visionäre. Seitdem gelten die Cevennen für Menschen mit sonst nirgendwo verwirklichbaren Ideen mehr und mehr als Geheimtipp. Heute kommen sie aus ganz Europa und besinnen sich in ihren Projekten vor allem auf Bewährtes und auf die Verbindung von Alt und Neu. Susann Reichenbach hat die Cevennen und deren Menschen besucht und entführt in eine der schönsten Regionen Europas.

Der Spreewald

Wie ein weit verzweigtes Spinnennetz legt sich die Spree im Spreewald südöstlich von Berlin über das Land. Ein gemächlich dahin fließender Fluss verästelt sich hier plötzlich in unzählige kleine Arme und Kanäle, die man Fließe nennt. Sie sind nur ein paar Meter breit und kaum mehr als einen Meter tief. Ein Wasserlabyrinth mit vielen Inseln und einer magischen Auenlandschaft. Das Wasser ist das prägende Element dieses Landstrichs, den die letzte Eiszeit geschaffen hat und dann der Mensch mit seinem Landbau formte.

Aber gerade die Moore und humusarmen Böden des Spreewalds sind enorme Herausforderung für die dort lebenden Bauern. Findig müssen sie die mageren Ressourcen im Lebensraum des Spreewaldes erkennen, um gleichzeitig diese einzigartige Natur zu bewahren. Zudem sind auch die Touristen, die der Spreewald als Naherholungsgebiet anzieht, ein wichtiger Wirtschaftfaktor der Region. Denn inzwischen ist der Spreewald ein von der UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat, das die Natur dieses Landstrichs unter besonderen Schutz stellt. Auch deshalb kommt der Landwirtschaft eine besondere Bedeutung zu. Sie muss dieses Ökosystems erhalten und nicht nur bewirtschaften. Diese Aufgabe immer im Blick, gilt es eine auszutarierende Balance zwischen dem Schutz der Natur und ihrem Nutzen für den Menschen herzustellen. Nicht immer einfach, wie Martina Treusch beobachten konnte. Sie entführt in ihrem Film auf eine Reise durch eine der ungewöhnlichsten Landschaften Deutschlands, die faszinierende Wasserlandschaft des Spreewalds.