Ludwig Salvator wurde 1847 als Sohn des regierenden Großherzogs der Toskana,
Leopold II. in Italien geboren. Obwohl Spross des toskanischen Zweiges des Hauses
Habsburg-Lothringen - und damit enger Verwandter des Kaisers Franz Josef -
beschäftigte er sich weniger mit höfischer Etikette als mit dem Studium der
Natur und diverser Sprachen. Als die Familie 1859 aufgrund der revolutionären
Entwicklung Florenz verlassen musste und sich auf Schloss Brandeis bei Prag niederließ,
sah es zunächst so aus, als ob der bildungshungrige Ludwig auf höhere politische Weihen
vorbereitet werden sollte. Doch bald erkannte der junge Mann, dass er nicht
zu einer Beamtenlaufbahn oder Militärkarriere berufen war. Zahlreiche Reisen in seiner
Jugend hatten in ihm die Sehnsucht nach dem Meer und südlichen Gestaden erweckt. Also
begab sich Salvator 1867 erstmals unter dem Pseudonym
"Ludwig Graf Neudorf" zwecks naturwissenschaftlicher Studien auf die Reise zu
den Balearischen Inseln. Die wilde Schönheit der Hauptinsel Mallorca und die Liebenswürdigkeit
ihrer Bewohner beeindruckten ihn so sehr, dass er drei Jahre später dieses Eiland zu seiner
Wahlheimat erkor. In Son Marroig sollte der erste Aussteiger Europas sein Zuhause finden. Für
Mallorca ist diese Entscheidung bis heute von unschätzbaren Wert geblieben. 1914, mit dem
Ausbruch des Ersten Weltkrieges, musste Salvator die Insel verlassen und verstarb ein Jahr darauf in Prag.
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