Lebensraum Moorboden
Moore sind nasse Lebensräume, in welchen durch ständigen Wasserüberschuss aus Niederschlägen
oder Mineralbodenwasser ein unvollständiger Abbau pflanzlicher Reste stattfindet, was zur
Bildung von Torfböden führt. Im Nationalpark Müritz findet man weit verbreitet Moore, welche
alle zur Übergruppe der Niedermoore gehören, der in Europa am meisten verbreiteten Moorgattung.
Ihre Vegetation gilt aufgrund sehr nährstoffreicher Bedingungen als artenreich. Niedermoore zeichnen sich dadurch aus, dass sie ausschließlich
von Grund-, Quell- oder Sickerwasser beeinflusst werden und sich besonders in kesselartigen Vertiefungen
oder Senken entwickeln. Einige Gebiete im Nationalpark Müritz versumpften durch ein langsames, aber
stetiges Ansteigen des Grundwasserspiegels, andere Moorgebiete entstanden jedoch auch durch das Eingreifen
des Menschen, z.B. durch die Verlandung flacher Seen.
Die im Nationalpark vorzufindenden Moore wurden zu Zeiten der DDR immer wieder trocken gelegt, um die Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung brauchbar zu machen. Die Verwaltung des heutigen
Nationalparks hat sich im Rahmen des EU-Life Projekts zum Ziel gesetzt, den Grundwasserspiegel wieder
auf sein natürliches Niveau anzuheben und entwässerte Feuchtebiete wieder zu vernässen. Diese Sanierung
soll ohne
weiteren Eingriff des Menschen die natürliche Flora wieder entstehen lassen.