Bewahrte Natur - die Nationalparkidee
Die ursprüngliche Nationalparkidee, Mensch und Natur in Einklang zu bringen, stammt aus den
USA. Dort wurden bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erste Gesetze zum Schutz
der Natur erlassen. Der erste seiner Art ist der 1872 gegründete Yellowstone
Nationalpark mit einer Größe von 8.991 km². Allerdings wurde und wird in den Vereinigten
Staaten von Amerika bei der Ausweisung von Nationalparks eher Wert auf optisch imposante
Eindrücke als auf biologische Indikatoren gelegt.
In Europa entstanden 1909 in Schweden und 1914 in der Schweiz die ersten europäischen
Nationalparks. Anfänglich waren diese als ausschließlich sich selbst überlassene
Naturgebiete nur Wissenschaftlern zugänglich.
1958 wurde die Internationale Nationalparkkomission (IUCN) gegründet, welche bis heute mit den
Vereinten Nationen zusammenarbeitet. Bald vereinheitlichten sie gemeinsam Kriterien für Nationalparks
im internationalen Rahmen.
Nationalparks sollen Aufgaben in den Bereichen Naturschutz, Forschung, Bildung und Erziehung
sowie Fremdenverkehr und Erholung leisten. Der Gedanke von Naturschutzgebieten wird in Nationalparks
erweitert. Hier geht es nicht nur um den Erhalt einer oder mehrerer Arten, sondern um den Schutz von ganzen
Lebensgemeinschaften. Wurde zuvor in das Ökosystem eingegriffen, werden in begrenztem Umfang
Renaturierungsmaßnahmen vollzogen, die mit dem Erreichen des natürlichen Zustandes enden.