Das rauhwollige pommersche Landschaf

Die rauhwolligen pommerschen Landschafe findet man überwiegend im ländlichen Ostseeraum. Als Zentrum ihrer Herkunft vermutet man Rügen, von wo aus sie sich über Vor- und Hinterpommern nach Mecklenburg bis nach Polen und Russland verbreiteten.

Gehalten wird diese Schafrasse vorwiegend in kleinen Beständen. Lange Zeit galt sie als typisches Schaf der kleinen Leute, die ihre Produkte (Fleisch, Wolle Milch und Dung) für den Eigenbedarf verwendeten. Sie gelten als eine genügsame und widerstandsfähige Rasse, da sie jahrhundertelang im rauen Klima der Ostsee und meist auf kargen Sandböden gehalten wurden. Besonders in Zeiten von kargem Futterangebot und bei ungünstigen Haltebedingungen, beispielsweise im und nach dem Zweiten Weltkrieg, war diese silber- bis anthrazitfarbene Rasse sehr gefragt. Allerdings führte die steigende Nachfrage der Textilindustrie nach weißer, feiner Tuchwolle und die Stabilisierung der Landwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg sehr bald zur Verdrängung der pommerschen Landschafe in Deutschland.

1982 gelang es einigen Züchtern auf Rügen eine Erhaltungszucht der Rasse aufzubauen. Die UNO-Resolution zum Schutz bedrohter Kulturrassen forderte den Erhalt und Fortbestand dieser für den Norden typischen Schafrasse. Bis heute ist der Bestand stetig gewachsen, ihr Erhalt jedoch noch nicht abgeschlossen. Durch den Einsatz der Schafe in der Landschaftspflege soll ihre Haltung auch zukünftig gefördert werden.